Jesus, der uns durch seinen Geist bewegt, führt und auferweckt
JOSEF VON ARIMATHÄA UND NIKODEMUS AUS JERUSALEM
Als jüdische Ratsherren hatten wir der ungerechten
Verurteilung von Jesus zum Tode durch die Hohenpriester nicht zugestimmt. Als
Jesus gestorben war, erbaten wir von Pilatus seinen Leichnam. Wir wickelten ihn
in ein reines Leinentuch und legten ihn in ein neues Felsengrab, das wir mit
einem großen Stein verschlossen. Maria von Magdala und andere Frauen waren
traurige Zeuginnen der Grablegung Jesu. Diese Frauen gingen zeitig am Morgen
des ersten Tages der Woche zum Grab, um Jesu Leichnam zu salben. Erstaunt sahen
sie: Der Stein war weg, das Grab war leer. Und Engel verkündeten ihnen: Was
sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Jesus, der Gekreuzigte, ist nicht hier,
er ist auferstanden. Sagt es seinen Jüngern. Das können wir noch immer nicht
begreifen, kaum glauben.
Matthäus 27,57-61 bis 28,1-6
Markus 15,42-47
bis 16,1-8
Lukas 23,50-55 bis 24,1-10
Johannes 19,31-42 bis 20,1-18
GOTT
Mein Menschensohn Jesus hat schon vor seinem Leiden
nach der Brotvermehrung den vielen Sattgewordenen zugesagt: Der Geist ist es,
der lebendig macht.
Johannes 6,63a
Vor Marta, der Schwester des Lazarus,
sagt er über sich: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Und Marta antwortet
Jesus: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Messias bist.
Johannes 11,25-27
Nun verkündet Maria aus Magdala voll Freude den
Jüngern: Ich habe den Herrn gesehen.
Johannes 20,18
Und der auferstandene Jesus erscheint den Elf und
beauftragt sie: Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium
allen Geschöpfen.
Markus 16,14f
Paulus, der unermüdliche Apostel Jesu, schreibt den
Korinthern: Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste
der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt
durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle
sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.
1 Korinther 15,20-22
ICH
Das Grab Jesu und jedes Grab birgt das Geheimnis
„Mensch“. Leib, Kopf, Augen, Nacht, Licht. Hoffnung, Kontemplation, Evolution.
Neues, ganz Anderes. Zeitlos, raumlos, immateriell. Unvorstellbar, von der
Seele erträumt.
Gott hat den Kosmos, die Erde und den Menschen nicht
erschaffen, um sie im Tod zu lassen. Er führt alles und alle zur Auferstehung.
Seit Milliarden Jahren bis zum Ende in Milliarden Jahren. Schneller geht es
nicht, leichter ist es nicht.
Menschen und Erde sind voller Wunder. Die Auferstehung
Jesu war das größte Wunder für mich und für alle, die es begreifen und glauben
können. Ist nicht so Vieles, Kleines, Alltägliches ein Wunder? Der
Sonnenaufgang, der Frühling nach dem Winter, der Regen nach einer Dürre, ein
neues Lied, ein Friedensschluss, der erste Kuss, die Umarmung, die Geburt eines
Kindes sind Wunder, wenn wir sie sehen, begreifen und glauben.
Vielleicht dachte Joseph von Eichendorff in seinem
Gedicht „Mondnacht“ an das Wunder der Auferstehung.
Es war, als hätt‘ der Himmel
die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müsst …
und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.
Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde.
Offenbarung 21,1a
Jesus, ich schau auf dich.
Jesus, schau du auf mich.
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