Jesus, der uns Gottes Angesicht zeigt
GOTT
Einst sprach ich zu Mose: So sollt ihr die Israeliten
segnen: Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig.
Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil.
Numeri 6,22-26
Deshalb betete der Psalmist: Mein Herz denkt an dein
Wort: Sucht mein Angesicht! Dein Angesicht, Herr, will ich suchen.
Psalm 27,8
Als ich Jesus am hohen Berg vor den Augen seiner
Freunde verwandelte, leuchtete sein Angesicht wie die Sonne.
Matthäus 17f
Und am Ende der Zeiten, wenn ich in der Mitte der
Menschen wohnen werde, werden sie mein Angesicht schauen.
Offenbarung 21,3 und
22,4
JESUS
Veronika, meine treue Freundin, du mutige, tapfere
Frau, ohne Angst trittst du zwischen den Soldaten zu mir, bringst unseren
Elendszug zum Stillstand und reichst mir das weiche Tuch. Ich wische mir
Schweiß, Blut, Dreck vom Gesicht und gebe dir das Tuch zurück. Hier, wo der
wilde Hass regiert, erweist du mir sanfte Liebe. Du entfaltest das Tuch und
hältst es mir entgegen. Deine traurigen Augen schauen nur auf mich. Ich aber
sehe mein zermartertes Angesicht in deinem Schweißtuch.
Mein Vater im Himmel, das Angesicht deines
Menschensohnes ist ein blutendes, von wildem Schmerz entstelltes
Menschengesicht. Kein Licht, kein Glanz, keine Freude, keine Zukunft mehr in
meinen Augen. Mein Mund kann nur noch schweigen. Meine Ohren sind vom Johlen
der Peiniger taub geworden.
O Gott, so zeigst du durch mein Angesicht dein
Angesicht als ein menschliches, schon vom nahen Tod gezeichnetes Gesicht.
Mein Gesicht spricht: Menschen aller Völker und Zeiten,
ich wollte den Frieden, ich wollte immer alle lieben. Das ist die Stunde, um die
Liebe bis zum bitteren Tod zu leben. Ich will, ich muss auch die lieben, die
mich verspotten, quälen, ans Kreuz nageln werden, und auch die, die mich zum
Tod verurteilt haben. Ich verzeihe ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.
Veronika, meine treue Freundin, mein Dank ist mein
Angesicht in deinem Schweißtuch. Bis zum Ende der Zeiten werden die Menschen
mein Angesicht in deinem Tuch als Zeichen, als Sakrament meiner Liebe schauen
und betrachten und deine Liebe, deinen Mut bewundern.
ICH
Die
Lebensgeschichte prägt das Gesicht des Menschen. Im Gesicht des Menschen sehen
wir, wie er ist. Im Gesicht Jesu sehen wir, dass Gott ein menschliches Gesicht
hat, dass Gott leidet und trotzdem alle liebt, auch die Bösen und Sünder.
Das
Mitleid ist der Spiegel für alle Leidenden und ihre Schmerzen und Wunden. Das Schweißtuch der Veronika ist die Fotografie des
Leidens und Sterbens der Menschen, der Geschöpfe, der Erde. Leid muss mit
Mitleid beantwortet werden und dazu führen, gerecht und liebevoll zu werden,
Frieden zu stiften und die Schöpfung zu bewahren.
Die Bibel sagt mir, wie die Menschen Gott sahen und
sehen. Der Mensch sagt mir, dass Gott in ihm lebt und ihn liebt. Die Natur sagt
mir, dass sie von Gott, der das Leben und die Liebe ist, erschaffen wurde,
damit sie lebt, liebt, stirbt und aufersteht.
Drei Bücher Gottes erzählen mir, wie Gottes Angesicht,
wie er ist: Die Bibel, der Mensch, die Natur.
Jesus, ich schau auf dich.
Jesus, schau du auf mich.
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